Ohne carbs? Ohne mich!

Von allen Foodtrends, Diäten und Ernährungsformen, die es so gibt, ist low carb wohl eine von denen, die mir am suspektesten ist. Direkt danach folgen eigentlich Frutarier. Ich will mir Mensche, die sich so ernähren, jetzt nicht zum Feind machen und es absolut jedem selbst überlassen, wie und womit er sich ernährt. Ich bilde mir kein Urteil über diese Ernährungsweisen, insbesondere mit frutarischer Ernährung habe ich mich nur oberflächlich auseinandergesetzt. 

 

Diese Ernährungsweisen sind mir persönlich einfach suspekt, weil mich die Vorstellung, mich so zu ernähren, massiv abschreckt. Low carb? Keine Pasta? Keinen Reis? Ok, auf Kartoffeln könnte ich evtl. verzichten, die esse ich recht selten und eigentlich auch nur Axel zu liebe, weil der Kartoffeln liebt. Und kommt mir jetzt nicht mit diesen komischen Konjak-Nudeln und so einem Gedöns. Diese "Nudeln" haben so viel mit Pasta zu tun, wie Seitan mit einem medium gebratenem Steak! Sieht ähnlich aus, ist aber was komplett anderes. Und während ein gut mariniertes Seitan-Steak zumindest schmeckt, sind Konjak-Nudeln für meinen Gaumen absolut ungenießbar. Da kann ich auch gekochte Regenwürmer essen. Was ich als Veganerin natürlich nie tun würde. 

 

Nein, danke. Sollte ich mal gezwungen sein, mich so zu ernähren, aus welchen Gründen auch immer, dann sollte man mich in Isolation packen. Wenn ich keine Kohlenhydrate bekomme, werde ich ganz schnell ungenießbar, fürchte ich. 

 

Ich bewundere allerdings grundsätzlich Menschen mit Disziplin (die fehlt mir nämlich mitunter). Meine Lieblingsfriseurin ernährt sich low carb. Auch wenn ich ihre Figur extrem bewundernswert finde und mich freuen würde, so auszusehen, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, auf Kohlenhydrate zu verzichten. Dann lieber Hummelhüfte, statt Wespentaille. Mal davon ab, dass ich dann auch endlich meinen Schweinehund in Größe einer dänischen Dogge von der Couch schmeißen müsste, um mal wieder Sport zu treiben. Allein dafür fehlte die Willensstärke bisher. Und wenn ich die endlich wieder aufgebracht habe, recht der Rest Disziplin garantiert nicht mehr, um Pasta abzuschwören. 

 

Jedenfalls, lange Rede, kurzer Sinn, meine Lieblingsfriseurin erzählte mir von Lizza Pizza. Das sind vegane low carb Pizzaböden aus Chiasamen, Leinsamen und Kokosmehl. Das klang schon ziemlich lecker. Und mal nach was anderem. Ich probiere ja total gerne neue Sachen aus und integriere auch gerne gesündere Varianten von herkömmlichen Gerichten in unseren Speiseplan. 

 

Besonders interessant finde ich das Konzept von Lizza. Man kann dort fertige Pizzaböden bestellen, auch schon fertige Tomatensauce, die Seite bietet verschiedene Rezeptanregungen und - was ich sehr ungewöhnlich finde - man findet dort auch das Rezept für die Pizzaböden. Man kann sich also aussuchen, ob man das fertige Produkt kaufen möchte, oder die Böden selber herstellen möchte. Welcher Anbieter macht denn sowas? Wo findet man diese ultimative Transparenz? Davon war ich schwer angetan, muss ich sagen. 

 

Meine Friseurin hat mir jetzt Samstag 4 Lizza-Böden mitgebracht und wir haben sie gleich mal ausprobiert. Hier seht ihr das - megaleckere! - Ergebnis. Ich habe eine Art Flammkuchen daraus gemacht, anstatt einer "klassischen" Pizza. Mag low carb gewesen sein, oder auch nicht (sind Pilze low carb?), aber egal, ob ja oder nein, die war so gut, da drücke ich bezüglich meiner Anti-low-carb-Einstellung mal ein Auge zu ;) 

Lizza-Pizza

Zutaten (2 Personen)

2 Lizza-Pizzaböden

150 g Cashwes (mind. 2 Stunden in Wasser eingeweicht)

300 gemischte Pilze (Champignons, Pfifferlinge, Shiitake) 

1 kleine Zucchini 

1 Schalotte 

1 Knoblauchzehe

Saft 1 Zitrone

2 El Hefeflocken 

4 El Sojamilch

Salz, Pfeffer

n. B. veganer Bacon von Like Meat / Proviand 

 

Zubereitung

Die Lizza-Böden nach Anleitung vorbacken. 

 

Die Cashews abtropfen lassen und mit Zitronensaft, Sojamilch, Hefeflocken, der Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer zu einer feinen Creme pürieren. 

 

Lizza-Böden aus dem Ofen holen und umdrehen. Die Cashewcreme auf den Böden verteilen. 

 

Zucchini längs halbieren und in feine Scheiben schneiden. Die Pilze würfeln bzw. in Scheiben schneiden. Schalotte in feine Ringe schneiden. Die Lizza-Pizza damit belegen. Nach Belieben noch veganen Bacon darauf verteilen. 

 

Für weitere 10 Minuten im Ofen bei 200° C backen. 


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